100 Jahre TuS Prien

Auszug aus der Chronik zur 100 Jahr Feier:

Das 100-jährige Gründungsfest sollte gleichzeitig mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne, die der vorherige Vereinsvorstand Hans Summerer gestiftet hatte, stattfinden. Als Patenverein wurde der TSV Rimsting ausersehen, der unter den üblichen Bedingungen (Scheitelknien und Übernahme der Getränke- und Brotzeitkosten) es sich als Ehre anrechnete, den Göd zu machen.

Vor dem 1 Vorstand Scheuerer der Rimstnger knien: Gsella., Summerer und Kimmich (von links).

Das wohl größte Fest der Vereinsgeschichte wurde auf Sonntag, den 28. Mai 1978 festgelegt, sowie die Tage davor und danach, also fast auf den Tag genau 100 Jahre nach der Vereinsgründung.

Es wurde eine 104-seitige Festschrift verfasst mit einer kurzgefassten Vereinsgeschichte von Hans Furtner und Fe Schader und einer Darstellung der 8 Abteilungen des TuS.

Gleichzeitig mit dem 100. Geburtstag des TuS beging auch die Vereinsturnhalle ihren 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde in ihr eine Ausstellung von Relikten aus der Vergangenheit, wie Fotos, Urkunden, Medaillen und Trophäen, veranstaltet. Auch die Vereinsfahnen und Planzeichnungen zum Hallenbau erinnerten an die 100 Jahre Vereinsgeschichte.

Das Festprogramm begann am Freitag, den 26. Mai mit einem Festabend mit Ball im großen Kursaal. Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorstand Paul Gsella und den Grußworten der "Prominenz" wurde das Tanzparkett frei gegeben für Vorführungen der TuS-Tanzgruppe und für die tanzfreudigen Festbesucher. Eine Einlage besonderer Art waren die Darbietungen des Darmstädter Männergesangsverein "Sängerlust", der zufällig in Prien weilte.

Am Samstag folgte nach einer Totenehrung am Kriegerdenkmal der Abmarsch zum Festzelt zu einem zünftigen Heimatabend. Der Sonntag begann um 9 Uhr mit den Bayerischen Tischtennis-Pokalmeisterschaften in der LTG-Halle. Ab 10 Uhr formierte sich der Kirchenzug mit allen Priener Vereinen und vielen Nachbarvereinen zum Abmarsch ins Eichental, wo der Festgottesdienst mit Fahnenweihe stattfand. Der anschließende Festzug führte durch den ganzen Ort Prien zurück zum Festzelt, wo der »Frühschoppen« mit Blasmusik bis 16 Uhr andauerte.

Die Feierlichkeiten zogen sich noch die ganze folgende Woche mit Veranstaltungen im Festzelt, einer Leistungsschau des TuS Prien am Mittwoch in der LTG-Halle hin und endeten am Freitag, Samstag und Sonntag, den 2., 3. und 4. Juni mit den Bayerischen Kunstturn-Meisterschaften in der LTG-Halle.

Dabei zeigten auch die Turner des TuS Prien ihr Können. Hans-Georg Ertel wurde zweifacher Bayerischer Meister - am Reck und im Zwölfkampf. Josef Steindl glänzte mit seiner Übung an den Ringen.

Eine Fortsetzung nahm die 100-Jahr-Feier dann bei der Schlussfeier, die in großem Rahmen im großen Kursaal stattfand. Dies war nun die »interne« Jubiläumsfeier des TuS, denn hier kam auch die Jugend zu ihrem Recht: Die Turnkinder zeigten (neben den Leistungsturnern) Turnvorführungen, ließen in Gesang und Spiel die 100 Jahre Vereinsgeschichte vorüberziehen und wurden schließlich vom Nikolaus (es war der 10. Dezember) reich beschenkt. Aber auch die älteren Vereinsmitglieder erhielten Gaben: Sie erhielten als Anerkennung für langjährige Vereinszugehörigkeit Ehrenurkunden und Ehrennadeln.

Das Jahr 1978 brachte auch die Neugründung einer Abteilung: Von der Judo-Abteilung spaltete sich eine Gruppe von Ju-Jutsu-Sportlern ab und bildete eine eigene Abteilung unter der Leitung von Herbert Kropf. Leider verlor der TuS im folgenden Jahr (1979) auch eine Abteilung: Wegen zu schlechter Trainingsbedingungen in den vergangenen Wintern (seit mehreren Jahren war kein tragfähiges Eis mehr auf dem Chiemsee) wurde die Eissport-Abteilung aufgelöst. Damit bestand der TuS weiterhin aus 8 Abteilungen: Badminton, Fußball, Handball, Judo, Ju-Jutsu, Tanzsport, Tischtennis und Turnen.

Festzug zum Festzelt an der Beilhackstraße

Fahnenweihe

Die neue Vereinsfahne

Feldgottestdienst, Fahnenträger: Robert Tschiedel, Heinrich Kolberg und Harald Bickel

Umzug mit der neuen Fahne durch Prien, gefolgt von Fahnenmutter mit den Fahnenjungfrauen